TauchenWarum ausgerechnet Fuencaliente? Eins ist klar: Das Tauchen an der Südspitze La Palmas ist für die Kanaren einmalig.
EssenDie Atlantikluft macht hungrig. Zum Glück finden wir vom rustikalen Kiosko über die Pizzeria bis zum edlen Restaurant alles, was der Magen begehrt.
SchlafenNeben dem einzigen großen Hotel, dem Teneguia Princess, zeichnet sich Fuencaliente durch wunderschöne Ferienhäuser und lauschige Pensionen aus.
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AktivitätenUnd wenn man mal nicht tauchen möchte? Oder danach noch etwas unternehmen will?
KontaktFragen zum Urlaub im Süden La Palmas? HIer bekommst du gute Tipps.
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Ausgerechnet Fuencaliente?
Der Süden La Palmas: Unterschätzt. Dabei muss man ihn lieben.
Fuencaliente also. Man ächzt etwas, bis man es hierher geschafft hat, in den tiefsten Süden der Insel. All die Serpentinen, all die Geröllfelder! Aber ist man erst mal da, will man nicht mehr weg. Zugegeben, mit Eleganz, Shopping und Strandpromenade können wir hier nicht dienen. Dafür mit einem lustigen Brunnen, aus dem gelegentlich Rotwein sprudelt. Mit einer Kirche, Rathaus und dem besten Barraquito der Insel. Mit einem Blick tief nach unten: auf den Leuchtturm, auf die Salinen, auf die wilden kleinen Buchten, schwarz und steinig. Genauso schwarz wie der Teneguia, der 1971 seinen Lavastrom ergoss. Schwarz in allen Tönungen, wuchtig, bizarr und wild, so muss man sich das vorstellen. Dazwischen kämpft sich das zarte Grün zurück. Und darüber die Kiefernwälder mit ihrem weichen, nadelduftenden Boden. In diese Landschaft eingebettet liegt Fuencaliente mit dem „Zentrum“ Los Canarios und den etwas tiefer gelegenen Ortsteilen Las Caletas, Los Quemados und Las Indias Das beste an Fuencaliente, sagt man, sind seine Weine, die auf der Vulkanasche wachsen. Weswegen man gerne viel Zeit in einem der kleinen Straßencafés verbringt, Weinchen schlürft und auf den nächsten Vulkanausbruch wartet. Und in die Sonne blinzelt, bis sie hinter dem San Antonio golden untergeht. Eigentlich möchte man hier nie wieder weg, von Fuencaliente.
Wenn man doch mal weg will
Es kann ja sein, dass man doch mal weg will, nicht nur zum Tauchen. Dann zieht die geübte Wanderin die (Unter)Wanderstiefel an und macht sich rüber zum Volcan San Antonio, wo oft der Nebel wabert oder der Wind zaust. (Natürlich auch der geübte Wanderer.) Nach einem abgründigen Blick in den Vulkan wandert es sich wie von selbst hinunter zum Leuchtturm, vorbei am Teneguia (Schlackenkegel!!!!) , und die Asche knirscht unter des Wanderers Sohlen, und man ist fast immer einsam im unendlichen Lavafeld, und der Blick weitet sich, und die Seele öffnet sich, und jeder Werbetexter würde jetzt das Wort „archaisch“ unterbringen. Irgendwann ist es aber auch mal genug, und dann ist man auch schon am Ende der Welt angekommen. Dort steht der Leuchtturm de las Salinas – eigentlich sind es zwei, der alte und der neue. Idealerweise steht die Sonne nun schon so tief, dass die weißen Salzkristalle, die flamingorosa Schlacken und die schwarzen Lavakiesel der Salinen gleißen und glitzern, dass es nur so eine Art hat. Dann ist es aber höchste Zeit, sich im Jardin de la Sal niederzulassen, sich ins Farbspiel vom Rosa ins Rot und dann ins Dunkelviolette zu versenken und dabei seinen wohlverdienten vino de casa zum Ziegenkäse zu sich zu nehmen. Oder so.
Man kann das ganze auch abkürzen, indem man sich schnurstracks und in drei Teufels Namen halt mit dem Auto direkt zum Playa Zamora begibt. Und zwar dann, wenn nach dem Morgenschatten und der Mittagshelle das späte Licht diesen gewissen Goldglanz liefert, der uns in jenen blöde-glückseligen Zustand versetzt, dessentwegen wir doch alle – seien wir ehrlich! – auf die Insel kommen. Eigentlich braucht es dazu gar nicht mehr den göttlichen Principe Alberto, wie ihn süß und schmelzend in der salzigen Luft nur unser Lieblingskiosco zubereitet. Aber wo wir schon mal hier sind: sei’s drum! Und einen vino tinto hinterher, und zum Runterspülen noch einen.... Wem mehr nach Sonnenaufgang ist, der kann sich nach Las Caletas orientieren Wem mehr nach Mondaufgang ist, sowieso. Aber eigentlich kann man alles haben: Auf- und Untergänge satt; man ist ja nicht umsonst an der Südspitze. Unsere Freunde von der Sterngucker-Fraktion mummeln sich sogar nächtens ein und starren gen Himmel, der eigentlich so aussieht wie immer: klar, sternenübersät und wie von Werner Fornika fotografiert. Während die einen vor Verzückung seufzen, schläft der/die Taucher/in bereits. Was gibt es sonst noch zu sagen? Haben wir die irren Typen vergessen, die einmal im Jahr hier losrennen, und haste nicht gesehen an einem Tag die ganze Insel durchqueren, bergauf und bergab? Transvulcania nennt sich das. Oder das Mysterium der verschütteten und wiederentdeckte heißen Quellen? Ach was, kommt einfach her und schaut es euch an. Wir mögen dieses Stückchen Erde, weil es so ist wie es ist: manchmal störrisch, meistens liebenswert, und immer aufregend. |